Erster portugiesischer Azubi bei der ACD Systemtechnik

ACD Systemtechnik

Erster Portugiesischer Azubi

Region Thüringen

Portugiesische Azubis haben bei der ACD Systemtechnik GmbH Fuß gefasst

Gil Fernandes aus Lissabon lernt bei der ACD Systemtechnik GmbH den Beruf eines Elektronikers und will nach Abschluss seiner Ausbildung als Elektroniker in Neustadt bleiben.

Die Euroschule Pößneck berichtet es mit Stolz: Aktuell absolvieren 26 junge Leute aus Portugal eine Ausbildung im Raum Pößneck.
Innerhalb eines Sonderprogrammes zur „Förderung der beruflichen Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen und arbeitslosen jungen Fachkräften aus Europa“ – MobiPro-EU – starteten 2015 und 2016 junge Leute aus Portugal hier in Ostthüringen. Zum Beispiel in Metallberufen, in der Gastronomie und Hotellerie sowie in Pflegeberufen, in der Landwirtschaft und Gebäudereinigung.

„Wir haben von Anfang an tolle Firmen in der Region als Partner gefunden, die bereit waren, den Portugiesen in ihrem Unternehmen eine Chance zu geben“, erklärt Sabine Kaiser von der Euroschule in Pößneck begeistert. Ziele des europäischen Projektes sind ja zum einen Minderung der Jugendarbeitslosigkeit in den Herkunftsländern, zum anderen aber auch die Sicherung des Fachkräftebedarfs in Deutschland und die Erhöhung der Mobilität im Zuge der EU-Freizügigkeit, heißt es in der Projektbeschreibung.

„Die Euroschulen sind internationaler aufgestellt, als man denkt“, sagt Pascal Bormann, Leiter der Euroschulen Gera, Pößneck und Saalfeld. Und deshalb sei man nicht nur stolz auf die erfolgreichen Beispiele der Ausbildungen. Die Euroschule wolle – auch nach dem Auslaufen des Sonderprogrammes MobiPro-EU im übernächsten Jahr – die Idee fortsetzen. Insgesamt gebe es derzeit 133 Projektträger in Deutschland, die Azubis aus verschiedenen EU-Ländern unterstützen. Nicht alle jungen Leute, die im Frühjahr 2015 und 2016 nach Pößneck kamen, sind heute noch da. „Es gab ein Kommen und Gehen, es sind aber immer wieder Teilnehmer nachgekommen“, erklärt Sabine Kaiser. So hatte eine 18-jährige Teilnehmerin nach kurzer Zeit so dolles Heimweh, dass sie nicht bleiben konnte und sich unter Tränen verabschiedete. Andere waren enttäuscht darüber, dass teilweise weite Strecken zu den Arbeitsorten oder Berufsschulen zu bewältigen waren und was die notwendigen Fahrten kosten oder hatten eine nicht ganz so ländliche Gegend erwartet. Immerhin kamen die meisten Teilnehmer aus Porto oder Lissabon – und damit aus Großstädten. Wieder andere hatten sich – zum Beispiel unter den zu erledigenden Arbeiten im Service in einem Hotel – etwas ganz anderes vorgestellt und brachen deshalb die Maßnahme schon sehr früh ab.

Zwischen Heimweh und Singen im Gospelchor

Aber ein anderer Teil dieser jungen Leute hat im Städtchen Pößneck und der Umgebung inzwischen ein zweites Zuhause gefunden. „Daniel Bursuc spielt hier erfolgreich beim VfB 09 Fußball und hat inzwischen seine Frau und seine Tochter nach geholt“, freut sich Sabine Kaiser.

Zu den wahrscheinlich ehrgeizigsten Auszubildenden seines Jahrganges gehört Gil Fernandes. Der inzwischen 29-Jährige hatte in seiner Heimat schon in verschiedenen technischen Bereichen zum Beispiel der Telekommunikation gearbeitet. Chancen auf eine komplexe Ausbildung oder berufliche Aufstiegschancen wie in Deutschland sah er jedoch nicht. Deshalb bewarb er sich um die Förderung im Programm MobiPro EU und ist stolz darauf, was er bisher erreicht hat. Zunächst sei ihm – trotz des dreimonatigen Deutschkurses vor dem Abflug nach Deutschland – die sprachliche Verständigung schwer gefallen, ganz besonders im Unterricht an der Berufsschule. Nach nunmehr zwei Jahren spricht er gut Deutsch und man spürt bei jedem Satz sein Bemühen, die exakt richtigen Worte in der richtigen Grammatik zu wählen. Gil Fernandes hat im Unternehmen ACD Systemtechnik in Neustadt bereits zwei Jahre seiner Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme absolviert. „Wir sind sehr zufrieden mit ihm – nach den anfänglichen Sprachschwierigkeiten hat er sich gut entwickelt“, sagt die Personalverantwortliche im Unternehmen, Annemarie Wengel. Gil Fernandes wiederum lobt die Professionalität und Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter. Er fühle sich bei seiner Arbeit sehr wohl, sagt er. Die weitere sprachliche Ausbildung unterstützt das Unternehmen durch Freistellungen für fachspezifische Deutschkurse. Gil erreichte sehr gute Noten bei seinen Zwischenprüfungen durch die IHK. Im Frühjahr 2019 wolle er die Ausbildung beenden und anschließend im Unternehmen bleiben und sich beruflich weiter entwickeln, sagt er. Dem 29-jährigen Portugiesen war es schon bald gelungen, sich ein kleines Auto zu kaufen, um mobil für die Fahrten zur Arbeit und zur Berufsausbildung zu sein. Heute nun fliegt er nach Hause für einen Sommerurlaub. „Mir fehlt der Strand von Portugal“, sagt er – und strahlt voller Vorfreude auf sein Zuhause.

Beispiele für gelungene Integration der portugiesischen Auszubildenden gibt es auch aus den Unternehmen 2K in Moxa sowie der Fischräucherei Cramer in Saalfeld. Hier ist es die fröhliche Marta Franciso, die mit Leidenschaft ihre Ausbildung absolviert. Auch sie erreichte auf ihrem Zwischenzeugnis gute und sehr gute Noten. Sehr zufrieden mit ihren Auszubildenden seien auch zwei Hotels in Ziegenrück, die Firma Cabka in Weira und die Elektro- und Service GmbH in Saalfeld. Sabine Kaiser sieht ein Geheimnis des Erfolges in der engen Zusammenarbeit der Euroschule mit den Unternehmen und den Berufsschulen sowie dem Wohnheim der Volkssolidarität in Pößneck. „Es kümmern sich einfach alle“, sagt Sabine Kaiser zufrieden.
Quelle: OTZ; Juni 2017

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